Re: Monoflop-Schaltung für Reedkontakt - S0 Schnittstelle

Knolles ELEKTRONIK Forum

Geschrieben von Klaus am 24. Juni 2016 17:26:14:

Als Antwort auf: Monoflop-Schaltung für Reedkontakt - S0 Schnittstelle geschrieben von Klaus am 10. Juni 2016 16:29:39:

Hallo,
> Ich habe im Haus einen vierfach S0 Datenlogger (s0-control V1.3 von s0control.de) im Einsatz.
> Damit messe ich den Strom-, Wasser und Heizölverbrauch über das ganze Jahr.
> Problem ist, dass einer der Sensoren (der Ölmesser) keine S0 Schnittstelle, sondern einen Reedkontakt hat,
> was dazu führt, dass der Ausgang manchmal über Stunden oder Tage auf high steht und damit die Eingangsstüfe des s0-control durchbrennen lässt.
Bitte was ?!?
Ich vermute Du hast den s0control mit dem SD0-Modul von busware.de ?
Bild des SD0-Interfaces ht tp://www.busware.de/tiki-browse_image.php?galleryId=37&sort_mode=created_desc&imageId=363&scalesize=o
Seite zum SD0-Interface - ht tp://www.busware.de/tiki-index.php?page=SD0
Das sollte die Schnittstelle abkönnen. Die von busware.de selber verlinkte Wikipedia-Seite ht tps://de.wikipedia.org/wiki/S0-Schnittstelle sagt im Bild zur EN 62053-31 , daß die Ein- und Aus-Zeiten größer als 30 ms sein dürfen, und das deckt nach meinem Verständnis "Dauer-Ein" mit ab.
Hier ist der Schaltplan von SD0-Interface: ht tp://www.busware.de/tiki-download_file.php?fileId=69
Wie das Bild vermuten läßt und spätestens der Schaltplan bestätigt, liegen an den Eingängen Optokoppler. Die kann man eigentlich so lange durchschalten wie man will, da sollte nix brennen.
Der verwendete ILD205 von Vishay, bereits im 1. Bild gut zu erkenen darf max. 30mA Dauerstrom bekommen. Der Schaltplan gibt das problemlos her.
Die Eingangsschaltung finde ich knapp gesagt merkwürdig, mit 1,2kOhm in Serie (das ist normal) und 150 Ohm parallel zum Optokoppler (ungewöhnlich, siehe Schaltplan).
Aber auch wenn der Parallel-Widerstand nicht wäre, wäre der Strom durch die Schnittstelle nach außen mit ca. 24 / 1,2 kOhm == ca. 20 mA begrenzt.
Mit Parallel-Widerstand ist der Strom durch den Optokoppler etwas kleiner, aber in der Praxis muß das wohl funktionieren, sonst würde busware.de das so nicht bauen.
An dieser Stelle aber erstmal ein DICKES LOB an die Firma busware.de dafür daß die einen Schaltplan von dem SD0-Modul online haben.
Wenn der Reed-Kontakt vom Ölzähler auf Dauer doch zuviel Strom zieht, evtl. werden da SMD-Widerstände heiß (?), dann versuche doch mal, ob Du nochmal 1 kOhm oder 2,2 kOhm mit dem Reed-Kontakt in Serie schalten kannst, damit da weniger Strom gezogen wird. Natürlich mußt Du da mal versuchen ob das geht, denn ich kann die Ansprechschwelle dieser Form von Schnittstelle leider nicht erraten.
Wenn das nicht geht und die Impulse vom Ölmesser normalerweise recht langsam bzw. selten kommen, auch wenn da maximaler Durchfluß ist, dann könnte ein Kombination aus einem Elko, z.B. 100µF/35V (Polung beachten; mit Multimeter nachmessen) parallel mit z.B. 10 kOhm zum Entladen die günstigste Lösung sein. Diese Parallelschaltung wird in Serie mit dem Reed-Kontakt geschaltet.
Wenn der Reed-Kontakt schließt, dann fließt kurzfristig ein hoher Strom durch den Elko (bei 100µF und 1.2kOhm etwa 0.3 s lang), danach begrenzt der Parallel-Widerstand den Strom.
Diese Schaltung braucht dann aber ca. 1 Sekunde zum Entladen, d.h. mehr als 1 Impuls alle 2 Sekunden kann wohl nicht zuverlässig übermittelt werden. Das kommt aber wiederum auf einen Versuch an.
Werden die kurzen Pulse nicht gezählt, den Kondensator größ0er machen, 220µF oder 470µF; dann reduziert sich aber wieder die maximal mögliche Pulsrate.
-Theo

Hallo Theo,
Danke für Deine Antwort und sorry für die Verzögerung. Ja, genau um das Teil geht es. Und ja, die S0-Eingänge sind nicht dauerfest. Der von Dir lokalisierte 1.2k Widerstand brennt reproduzierbar alle zwei Wochen durch, wenn er an einem Reedkontakt mit möglichem Dauer-high liegt. Ein anderer Elektronik-Profi schätzt die max. Belastbarkeit des SMD-Widerstands auf ca. 60mW, bei 20mA und 24V stehen aber 480mW an. Mit einen weiteren Vorwiderstand funktioniert es auch nicht, weil der von Dir erkannte 150 Ohm Widerstand parallel zum Optokoppler dafür sorgt, dass erst bei >10mA ein Signal erkannt wird (vermutlich wegen der S0-Norm, die besagt, dass <2mA low bedeutet, >10mA ein high. Meine Lösung ist jetzt, die Monoflop Schaltung 191981 von Fa. Conrad einzusetzen. Bei kürzester Zeit bekomme ich so ca. 80ms Impulse am Relaisausgang, damit sollte die mimosenhafte SD0-Platine nicht zu heiß werden. Wenn ich wüsste wie, würde ich das Relais noch durch eine Open Collector Schaltung ersetzen (kein prellen, verschleißfrei, weniger Stromverbrauch), aber als Maschinenbauer ...
Die Frequenz der Reedsignale ist übrigens max. 1 Impuls pro 30 Sekunden.

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