Re: Pulsverdoppler-Schaltung für Reedkontakt - S0 Schnittstelle

Knolles ELEKTRONIK Forum

Geschrieben von Klaus am 03. Juli 2016 19:34:16:

Als Antwort auf: Re: Pulsverdoppler-Schaltung für Reedkontakt - S0 Schnittstelle geschrieben von Theodor Wadelow am 03. Juli 2016 10:34:59:

Hallo Klaus,
> PS: wie bindet man denn hier Fotos direkt ein?
Man baut sich ein HTML <img> - Tag; das Problem ist das für den src="<URL">-Teil u.a. das Transportprotokoll 'http' angegeben werden muß, was nicht ohne weiteres durch den Wortsperren-Filter passt.
Wenn Du auf 'Antworten' klickst und den Text auf den Du antworten willst im Editorfenster durchliest, wirst Du sehen, wie ich das-Tag konstruiert habe. Wichtig ist auch, die oft übergroßen Bilder (gut zum Begucken der Details, aber schlecht im Fließtext zu lesen) mit z.B. 'width="75%"' oder 'height="300px"' oder sowas in der Größe zu begrenzen, auch wenn das Bild selbst aus gutem Grund größer ist.
Um das <img> herum setze ich noch einen <a>-Anchor mit href, im Volksmund auch 'Hyperlink' genannt, dann kann man auf das Bild klicken und bekommt das Original zu sehen.
Eine kleine Internet-Suche zu 'HTML IMG' und 'HTML A HREF' sollte alle möglichen Optionen liefern.
Ich binde hier mal deine Bilder mit ein:

Bild Oszi 1: Oben das Tastersignal, unten der Spannungsabfall der 24V Versorgung.

Screenshot Oszi 1: Oben das Tastersignal, unten der Spannungsabfall der 24V Versorgung.


Schön. Werden diese Impulse zuverlässig von der Busware.de-Platine erkannt ?

Allerdings ist die Schaltung anfällig für Reedkontakt-Prellen am Eingang:
Bild Oszi 2: Prellen (?) am Tastereingang:

Screenshot Oszi 2: Prellen (?)

Nützt dagegen der klassische 100nF Kondensator parallel über dem Reedkontakt?

Auf dem Oszi lese ich 500ms/div ab. Das 'Prellen' sind dann ca. 200ms lange Pulse.
Ich glaube nicht, daß das unter 'Kontaktprellen' fällt. Da hast Du schnellstmöglich mit dem Taster Pulse gegeben ;-) Kontaktprellen ist so in 1..10ms weg, es ist das mechanische Schwingen der Kontakte nach dem Schließen. Da die Kontaktfeder eines Reed-Relais keine große Masse hat (fPrell = 2 * pi * sqrt( D / m) , ein Federschwinger), sind die Prellpulse sehr schnell und klingen nach etlichen 5-10 Pulsen ab. Hab' gerade mal geguckt und das hier ht tp://www.pci-card.com/reedrelais-allgemein.pdf gefunden. Sehr interessant.
Zum Entprellen funktioniert in gewissem Maße der bekannte kleine (10..100nF) Kondensator. Allerdings brauchst Du um so lange "Tasterpulse" wie im Oszi Bild 2 gezeigt wegzubekommen so eher 1..10 µF. Bei einem Elko auf die Polung achten. Das gitl aber nur für die Einzelpuls-Schaltung ! Die gleich kommende Zweipulsschaltung braucht eine steile Öffnungsflanke und darf keinen (so großen) Entprellkondensator bekommen.
Ich würde hoffen daß die Software des Zählcomputers das dann Empfängerseitig in software entprellt, d.h. nur nach EN-Norm max. alle 30 ms einen Zählimpuls annimmt. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen. Software ist ja leider oft noch schrottiger als Hardware.
Hier der neue Schaltungsaufbau:
Platine_vorn_V2.jpgPlatine_hinten_V2.jpg

Ah! Streifenraster! Kein vergessene Verbindung mehr. Sehr gut. Btw, rede dich bitte niche wieder als 'Maschinenbauer' raus. Wer gleichzeitig zugriff auf Loch- und Streifenrasterplatinen hat, der ist wohl zumindest schon Amateurelektroniker.

Wenn jetzt Weihnachten wäre, würde ich mir wünschen, dass Deine Schaltung bei steigenden und bei fallenden Flanken jeweils ein Signal ausgeben würde.
Damit könnte ich die Messauflösung des Verbrauchsmessers verdoppeln, weil pro 1/2 Umdrehung des Messrades ein Impuls anstehen würde.

Der 24. war doch gerade, oder ?
Die Pulsverdopplung ist nicht ganz einfach, weil der "Doppelpuls" auf eine gewisse Art und Weise so aussieht wie ein "Originalpuls". Deshalb muß durch Timing-Bedingungen sichergestellt sein, daß die Originalpulse so langsam kommen, daß sie durch den Pulsverkürzer beschnitten werden, bevor die steigende Flanke den Doppelpuls erzeugen läßt.
Ich gebe hier mal die einfachste Möglchkeit an, das hängt aber massiv vom echten Timing des Gebers ab. Du sagtest mal was von "1 Impuls pro 30 Sekunden", d.h. wir reden über 15s 'low' Zeit und 15 s 'high' Zeit am A-Signal. Bis max. 3 Hz Eingfangsfrequenz sollte das mit dem Pulsverdoppler so gehen:
Schaltplan: S0-Pulsverdoppler bis ca. 3Hz
Ich habe hier auf Einfachheit der Schaltung designt. Ja, das geht auch aufwändiger. Allerdings müßte ich dafür u.A. wissen, wie kurz die maximale Pulslänge ist, die das Busware.de-Modul noch sicher zählt. Was nicht leicht zu verhindern ist, ist das die Pulsverdopplerschaltung beim Anschließen an den Zählcomputer immer einen ersten 'Dopplerpuls' von alleine abgibt. Das liegt an dem ersten Aufladen von Ct1 über die Basis von Q1, was unweigerlich einen Puls abgibt. Andererseits bedeutet das auch, daß dise Schaltung als Entpreller fungiert, weil Q1, Ct1, (Rt1+Rlim) die Flankensteilheit des Signals A/A1 begrenzen. Keinen Entprellkondensator zwischen A und B schalten !
Im echten Betrieb bitte mal die Pulsformen der Originalpulse und der Dopplerpulse zwischen A1 und B mit dem Oszi messen. Wenn die Dopplerpulse nicht so aussehen wie die Originalpulse, kann man a) an Rt1 zwischen 1 kOhm und 100 kOhm alles ausprobieren und Ct1 zwischen 100 nF und 470 nF versuchen. Falls es Probleme mit der Pulsverdopplung gibt kann man z.B. zwischen Ct1 und Rt1 trennen und man hat wieder die reine Pulsverkürzerschaltung.
-Theo
PS: Den anderen Ast dieses Threads nicht weiter verfolgen.

Hallo Theo,

Du bist unglaublich! Nebenbei bist Du der erste Elektroniker, den ich in den diversen Fachforen gefunden habe, der sich so geduldig und umfassend genau um das konkrete Problem eines interessierten Amateurs kümmert. Ich habe schon einiges zusammengelötet, aber immer nur nach Vorlage bzw. nach Berechnungsformel. Eine eigene Schaltung könnte ich aufgrund fehlender Grundlagen nie auslegen (mehr als P=U*I oder I=U/R und so was geht nicht).
Deine Schaltung habe ich noch nicht am busware-Modul ausprobiert - das mache ich morgen mal. Die minimale Impulslänge, auf die das busware-Modul reagiert, weiß ich nicht, aber einer meiner Stromzähler liefert 2ms kurze Impulse, die der Logger problemlos erkennt (eigentlich auch nicht S0-konform...). Der Projektleiter der Firma, die den kompletten Logger mit Raspberry und Software verkauft hat, war mal online auf meinem Logger und sagte mir, mein Reedkontakt (das war aber noch ein anderer Ölsensor) liefert pro korrektem Signal drei Prellimpulse (trotz 100nF Kondensator), die die Software gerade so noch weg bekommt.
Mein aktueller Ölmesser liefert 50 Impulse pro Liter, die Heizung verbraucht in der 2. Brennerstufe max. 1,8 L/h, das bedeutet, höchstens alle 40 Sekunden schaltet der Reedkontakt einmal ein und aus. Pro Flanke wären das mindestens 20 Sekunden.
Deine neue Schaltung ist im Prinzip die Verdopplung der ersten Variante, nur einmal mit npn und einmal mit pnp Schalttransistor. Was ich da schon wieder nicht verstehe ist, dass vor dem npn Transistor nur ein 12k Wiederstand liegt und nicht ein 270k? Statt dem BC557C würde ich wieder einen BC558C verwenden - OK?

Liefert Deine neue Schaltung dann solche Impulse?
Signal Reed zu S0 doppelt.JPG

Gruß
Klaus

Antworten:

Knolles ELEKTRONIK Forum

| ©www.HobbyElektronik.de | ©Knolle_P | (©Oliver Pering) |