Re: Türklingel, die anzeigt ob jemand geklingelt hat?

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Geschrieben von Theodor Wadelow am 23. April 2019 00:10:06:

Als Antwort auf: Re: Türklingel, die anzeigt ob jemand geklingelt hat? geschrieben von Klaus Hillgärtner am 21. April 2019 15:25:14:

Hallo Klaus,
> jetzt habe ich den Siedle-Schlüssel doch noch gefunden und auch gleich in die Türstation reingeguckt.
> Es handelt sich um eine Vario TM511-xx, so wie auf dem von dir gezeigten Schaltplan.
Das ist ja ein Zufall ;-) Ok, diese Sorte von Türsprechanlage war damals nicht unüblich aber trotzdem: Was ein Zufall !

> Zwischen Klemme b und c liegen ca. 12 Volt Wechselspannung an.
Sehr gut.

> Ich habe versucht, deinen Schaltungsentwurf aufzuzeichnen: h-wu.de/TMP/TK_Theo.pdf Kannst Du bitte mal schauen, ob das so richtig ist?
Das sieht fast gut aus.

Bei Snubber-Diode "D???" bitte eine 1N4148 vorsehen, wenn das Relais nicht riesig ist. 1N400x (x=1..7) geht auch. Oder so gut wie jede andere Diode mit mehr als 20V Sperrspannung.

Der Schaltplan ist "fast gut", weil ich z.B. den Vorwiderstand vor der LED vergessen habe. Da müsste man aber bei Bestellung im Datenblatt der LED gucken, wie das für die Blink-LEDs gedacht ist.
Es ist gefühlt ewig her das ich mal eine Blink-LED verbaut hatte. Ich glaube *mit* Vorwiderstand. Gucken wir z.B. mal auf eine optisch auffällige rote 10mm LED, z.B.

www.reichelt.de/x-p231047.html

Im Datenblatt steht: "Max. Betriebsspannung 14V" und das sollten 12V AC gleichgerichtet reißen können.
Du musst bitte an dem Punkt an dem Du Gleichrichter und Elko angeschlossen hast unbedingt die Spannung messen damit wir für Relais und LED Widerstände berechnen können.
Zu meiner Überschlagsrechnung: Uac = 12V +10% Reserve. -> Uac,rms = 13.2V AC.
13.2V AC,rms gibt in der Spitze sqrt(2)*Uac,rms = 1.41 * 13.2V = 18.6V. Minus zwei Diodenspannungen im Gleichrichter, dann sind wir bei ca. 17.5V max.
Und die LED darf nur 14V bei 20mA bekommen; aber: im dunklen Zustand zieht sie nur wenige µA. Deshalb reicht ein Vorwiderstand für die Blink-LED nicht!.

Gebraucht wird eine Spannungsbegrenzung, am besten mit einer Zenerdiode. Also: Plus (+) hinter dem Gleichrichter an einen Widerstand von 6V/0.02A = ca. 330 Ohm. Hinter dem Widerstand kommt eine Parallelschaltung aus der o.a. Blink-LED (oder jeder anderen Blink-LED mit Umax 14V) und einer in Sperrrichtung geschalteten ZD12 Zenerdiode

www.reichelt.de/x-p26470.html

Die Zenerdiode begrenzt die Spannung an der LED auf ca. 12V; dabei fließen max. ca. 20mA, 12V*20mA = 0.24W . Die kleinen 0.5W Zenerdioden wären mir hier zu knapp dimensioniert, für die ZD12 (laut Datenblatt eigentlich eine 1N4742A oder kompatibel dazu) mit 1.3W Maximalbelastung wären hier aber bei 20mA genau der Typenpunkt für Nennspannung erreicht. Das kommt mir robust vor.

> Ich würde dann gleich noch ein zweites Relais mit verbauen, das nur beim betätigen der Klingel kurz anzieht. Damit kann ich meine IP-Kamera für ein Standfoto auslösen.
Dieses zweite Relais solltest Du direkt parallel zur Türglocke schalten können, wenn es keine interne Snubber-Diode hat. Falls das Relais zu "gut" (d.h. schnell) ist, dass es bei Wechselstrombetrieb flattert kommst du um eine (zweite) Gleichrichtung und Siebung mit einem Elko nicht herum.

Zu den Relais: Nett sind kleine Signal/Miniatur-Relais wie z.B.

www.reichelt.de/x-p79431.html

bei diesem Typ kann ein weiterer Vorwiderstand sogar entfallen, das Datenblatt erlaubt für die 12V-Variante Spannungen von 8 bis 30V!
Die Kontakte hätten zur Not sogar genug Kraft um kleine 230V-Verbraucher zu schalten, d.h. die Anlage wäre für die Zukunft gerüstet.

Oh, eines noch: Die Position des Reset-"NC"-Tasters: direkt hinter (+) vom Gleichrichter, noch vor den Elko. Oder vor einen der (~)-Anschlüsse des Gleichrichters; egal.
Damit kann der Elko dann bei gedrücktem Taster entladen werden. So wie im o.a. Schaltplan gezeichnet würde der Elko geladen bleiben und beim Wieder-Loslassen des
Tasters das Relais wieder versorgen, was zum erneuten Ansprechen der Schaltung führen könnte/dürfte/sollte.

Diese Anwendung hat übrigens noch eine gefühlte Million Optionen in der Schaltung, u.A. auch zur Energieersparnis mit z.B. bistabilen Relais, transistorisierten Lösungen usw. usf..
Während die Schaltung ausgelöst ist und aktiv blinkt braucht sie ca. 200mW Leistung. Weil netzversorgt interessiert dieser Stromverbrauch aber nicht.
Schließlich könnte man noch von Brückengleichrichtung zur Einweggleichrichtung übergehen und auch bei zwei Relais nur einen Gleichrichter haben wollen; das setzt sann aber wieder Voraussetzungen an den exakten Schaltplan der Hausverkabelung, ich glaube das willst Du auch nicht.
Ich vermute Du bist mit "günstig", "gut nachbaubar" und "robust" dabei; in diesem Falle sind kleine monostabile Relais einfach ungeschlagen.

-Theo

PS: Ostern gehabt, Hase war da, herzlichst bedankt, beste Wünsche zurück.

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