> das Foto der Platine findet sich hier: ht tps://imgur.com/a/qCH6T
Gutes Photo! Beeindruckende Auflösung und Tiefenschärfe.
Machst Du auch noch eines von der "Unterseite" ?
> Schon alle Elkos gewechselt?
Nein, ich habe noch garnichts gewechselt, bis auf die Stützbatterie. Das könnte ich auf Verdacht machen, meinst du dass sich das lohnt? Es gibt nur einen Elyt als THT, der Rest ist in SMD-Bauweise. Da betrete ich Neuland... ;-)
Ja, *den* THT Elko würde ich auf jeden Fall wechseln.
Die "großen" 3,3µF/16V SMD Elkos lassen sich bequem löten: Mit einer Flach- oder Spitzzange packen und mechanisch etwas 'vorspannen', abwechselnd per Lötkolben heißmachen -> ab.
Dann mit Entlötsauglitze alles Lötzinn wegmachen, mit Aceton, Isopropanol oder Ethanol/Spiritus reinigen und 1 Seite auf der Platine mit einem Lötzinntropfen versehen.
Neues SMD-Bauteil in eine Pinzette nehme und gegen das vorhandene Lötzinntröpfchen drücken. Dann mit dem Lötkolben den vorhandenen Tropfen nochmal aufschmelzen, das Bauteil mit der Pinzette (wird die ganze Zeit festgehalten!) reindrücken, positionieren und erkalten lassen. Die andere Seite mit Lötkolben und Lötzinn anlöten. Dann die erste seite nochmal mit dem Lötkolben aufschmelzen und fürs Flußmittel noch ein gaaaaaaaanz wenig Lötzinn nachgeben. Fertig.
> Messe ich aus, dazu habe ich erstmal so ziemlich alle ICs identifiziert und die Pinbelegungen rausgesucht.
Dann kannst Du da jeweils auch auf Versorgungsspannung testen.
Gibst Du mir einen Link zum Controller-Datenblatt an?
> Der µC hat "on board" den LCD-Treiber. Wenn er nicht startet, dann bleibt dementsprechend auch das LCD finster, was ja hier der Fall ist.
Wie ist das LCD-Interface gbaut? Gibt es da (ggf. siehe Datenblatt/Demoschaltung) eine "Kontrastspannung"? Denn ohne "Kontrastspannung würdest Du auch nichts auf dem LCD sehen und der Unterschied zu kaputt" wäre wohl nicht groß.
>> Hat das Ding eine Mikrocontroller als zentrales Steuerlement ? Wenn ja:
>Jawoll, es ist ein 8-Bit-µC von NEC, Datenblatt hab ich gefunden und kann die Pins jetzt identifizieren
Oh, Mist. Die sind maskenprogrammiert oder schlimmer- mit EEprom. Falls daüber die Jahre ein Bitfehler drin ist kannst Du das Gerät wegwerfen, denn die Software ist - selbst in Binärform- zumeist nicht mal als Serviceteil zu kriegen.
> > - Hat der die richtige Versorgungsspannnung, ggf. z.B. auch 3.3V mit einem Regler direkt am Controller?
> Lt. Datenblatt darf die Versorgungsspannung zwischen 2,0 und 5,5 V betragen, das wäre Pin9 und Pin36. Wird gemessen...
Und dann auch den "Reset"-Pin messen, wenn Du kannst. Siehe dazu auch unten meine Kommentare zum MAX690.
>> - Hat der Controller (wenn es ihn den gibt) einen Quartz? Hast Du ein Oszilloskop mit dem Du an dem Quarz die Schwingung/Schwingfrequnenz nachmessen kannst?
>Es gibt am Controller zwei Takteingänge mit je zwei Pins (X1 und X2, sowie XT1 und XT2): lt. Datenblatt die "main system clock" und die "sub system clock". Daran angeschlossen sind Bauteile mit den >Aufschriften "4.91" und "32.768k". Ich nehme an, dass der Systemtakt bei 4,91 Mhz liegt, die Systemzeit wird durch binäre Teilung von den 32.768 khz abgeleitet. Sicher bin ich mir aber nicht.
>Ich werd es mal am Oszi anschauen, da hab ich einen, mir mangelt es nur momentan an einem Tastkopf mit BNC-Anschluss. Kannst du etwas einfaches empfehlen?
Am besten sind gebrauchte Tektronix-Köpfe in 1:10, manchmal bei Helmut Singer zu kriegen:
ht tp://www.helmut-singer.de/stock/x3.html
oder genaue hier: ht tp://www.helmut-singer.de/stock/-126120956.html
sonst benutze ich z.B. seit Jahren einen günstigen Test-Tec MF für einfache Zwecke:
ht tps://www.reichelt.de/?ARTICLE=32419
> Abgesehen davon könnte ich noch versuchen, die Crystals mal mit dem Multimeter nachzumessen, angeblich kann es Frequenzen bis 10 Mhz messen.
Nee, das wird meist nichts. Die Multimeter haben zu kleine Impedanzen und zu große Kapazitäten im Ausgang. Da hören viele Oszillatoren dann auf zu schwingen. Nicht mal den Veruch wert, wenn ein Oszilloskop in Reichweite ist.
> Bin mir aber nicht sicher ob der Oszillator ausfällt, wenn ich mit dem VC-820-1 da ran gehe.
Ahm, ja, genau. So ist es.
> Bei den Crystals (die beiden Bauteile mit den Aufschriften der Frequenzen) tu ich mich mit der Identifizierung etwas schwer, weil ich bei SMDs so garkeine Erfahrung habe: der 4.91er hat 6 Anschlüsse, der 32.768k hat vier. Wie kommt man denn in solchen Fällen am besten zum Datenblatt? Hersteller kann ich nicht ausmachen, hast du einen Tipp?
Leider nein, keine Ideen. Zumal die Bauteile ja schon ca. 21 Jahre alt sind. Ggf. Suche bei großen Distributoren Farnell/RS-Components/Digikey nach vergleichbarem ?
ein Datenblatt sollte auch meistens nicht erforderlich sein.
Wenn es ein integrierter Oszillator ist (v.a. bei 4.91 MHz nicht unwahrscheinlich) dann hat der einen Plus- und einen Masseanschluß die Du per Ohmmeter niederohmig zur Versorgung messen kannst.
Dann bleiben noch pins über und da ist dann einer davon mit Frequenz belegt ;-)
Nach dem Layout würde ich auf einen 4.91 MHz Quartz tippen (2 Anschlüsse links) und das 3. Beinchen (rechts) ist einmal Masse/Schirm/Gehäuse fall da ein Quaarz mit Metallgehäuse verbaut würde.
Wobei … Vielleicht ist das ein 4,91 MHz Keramikresonator: ht tp://de.farnell.com/c/quarze-oszillatoren-resonatoren/resonatoren?frequenz=4.91mhz
Runtergefallen (=>Resonator kaputt?) ist die Steuerung nie, oder?
Wenn die 32.768 kHz die Uhr (mit Standby-Batterie) sind, dann ist das sicherlich ein Quartz, die vollintegrierten Oszillatoren zuihen m.W. zuviel Strom um per Standby-Batterie versorgt zu werden.
Apropos Batterie: Sicher daß das ein Batterie war und kein Akku?
> Weiterhin ist noch ein anderes Bauteil in meinen Fokus gerückt: es ist ein MAX 690 ACSA.
> Das Datenblatt benennt ihn als "µP Supervisory Circuits". Jedenfalls managed er zum Beispiel die Watchdog-Timer-Überwachung und das damit verbundene Resetting im Falle eines Absturzes.
> Ich würde mir auch mal anschauen, was dort am Reset-Eingang des Controllers so passiert, möglicherweise kann es auch von da kommen.
Das wäre mein nächster Tipp gewesen. Der µC-Watchdoch resettet u.U. auch wenn ie Versorgungsspannung mangels Siebung aus dem Netz her nicht mehr stimmt.
Besondere Beachtung bitte den WDI und Reset-Ein/Ausgängen.
WDI könnte theoretisch auch "floating" sein, das bekommst du am gut im Widerstands-Modus gemessen bzw. mit zwei Messungen unter Spannung heraus, einmal gegen Masse und einmal gegen +5V gemessen.
Falls WDI nun wegen Alterung und Schmutz nicht mehr "floatet" (bzw. auf Vcc/2 = 2.5V liegt) könnte es sein, daß unfreiwillig der Watchdog aktiviert wird und er RESETs macht.
Wo wir da sind: Wo ist den die Netzversorgung mit Gleichrichter und Siebung und Regler? Ich finde auf dem Foto kein Netzteil. Sind die Gleichrichterdioden überhaupot alle heil, d.h. haben sie alle 0,2..0,8V Vorwärtsspannung ?
> Das alles passiert, wenn ich in den nächsten Tagen wieder Zeit finde für die Werkstatt,
> die Kinder fordern grad ihren Tribut... ;-) Also eine Antwort mit den Messergebnissen kann ein paar Tage dauern.
Immer gerne. Ggf. fängst du einene neuen Thread "oben" im Forum an, da fällt neues besser auf. Genieß' die Zeit. Schön warm bei euch? ;-P
-Theo
- Re: Heizungssteuerung defekt // Ferro 2945 astromarkus 19.04.2018 21:42
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- Re: Heizungssteuerung defekt // Ferro 2945 Theodor Wadelow 20.04.2018 13:23
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- Re: Heizungssteuerung defekt // Ferro 2945 Theodor Wadelow 20.04.2018 13:23
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