> was muss ich bei folgendem Projekt beachten?
> Es soll ein (etwa 1-€-Stück großes) Heizelement (analog einer Herdplatte, nur eben in klein) hergestellt werden.
> Wegen gleichmäßiger Wärmeverteilung soll eine Schnecke "dicht an dicht" ... sprich ohne Zwischenräume gewickelt werden.
Das geht nicht. Da bleiben immer kleine Abstände. Was sagt den der Schlosser so zu zu "Wärmeausdehnung" ? Schonmal ein Lager eingeschrumpft ?
> Ich habe mir verschiedenste Widerstandsdrähte zusammengegooglet und elektrisch passt ein Draht D=0,2mm mit 9,5Ohm/m.
> Damit wird ausreichend Heizleistung bei zur Verfügung stehender Spannung erzeugt.
Interessant. Woher weißt Du daß es "ausreichend Heizleistung" ist ? Mal die Wärmeabstrahlung berechnet ? Was wird überhaupt beheizt ?
Und Spannung - wieviel Volt, woher, .. .:neugierig: ?
> Gibt es Spezifikationen die beachtet werden müssen? Das Element soll auf 300°C Betriebstemperatur kommen.
Meinst Du wirklich die Elementtemperatur ? Das Beheizte wird dann wie warm ? 50°C ? 75°C ?
Die Oberhitze-/Grillschlange in meinem Backofen wird auch satt rotglühend, wenn der Backofen "nur" 180 °C hat.
> Der Draht sieht auf dem Bild blank aus ... oder sind solche Dräht temeraturstabil lackiert?
In der Regel sind die blank. Welcher Lack sollte auch 300°C oder mehr aushalten ? Emaillierung vielleicht, aber das ist was anderes. Und es wäre zu brüchig für wickelbare Drähte.
Einige solcher Drähte (gerüchteweise z.B. "Kanthal", habe den aber noch nie selber in der Hand gehabt) müssen bei Gelbglut an der Luft eine Oxidschicht bilden.
Sind deshalb z.B. nicht für Vakuumanwendungen zu gebrauchen, zumindest nicht mit Vakuum beim 1. Aufheizen. Im Betrieb dürfen die Drähte sich dann wieder nicht berühren, die Oxidschicht ist nicht so kräftig.
Die erhöhten Temperaturen beschleunigen alle Korrosionsprozesse; die Umgebung ist hoffentlich Luft + Trägermaterial ?
Das Trägermaterial sollte frei von SiO2 oder Kieselsäure sein, falls du auf Keramische Halterungen setzt.
Also weder Glas- noch Steinwolle auch wenn es die günstig zu kaufen gibt sondern eher teure Keramik-(preß-)wolle. Ich wüßte aber gerade nicht wo man sowas kauft.
Öfen werden gerne mit sowas ausgekleidet, ist im kalten Roh-Zustand weiß und mit einem Cutter zu schneiden.
>Worauf habe ich zu achten?
Kennst du z.B. das Kanthal-Handbuch ? Das wäre doch mal ein Beginn zum Lesen:
ht tp://www.restrade.ch/assets/Dokumente/Kanthal/Heizleiterlegierungen-Handbuch-GER.pdf
ht tp://www.restrade.ch/assets/Dokumente/Heizelemente/Kanthal-Super-Handbuch.pdf
Vor allem schau' dir an, wie die "Profis" ihre Heizelemente legen. Alles mit Abstand. Und fixiert.
Wenn man privat guckt, die Heizelemente für Herde mit Ceranfeld - da sind die Heizschlangen auch genau wie im Kanthal-Handbuch beschrieben einzeln fixiert.
Am besten hältst Du dich an die Info des Herstellers zu Einsatzbedingungen und Verarbeitung. Deshalt meine ich, für ein Erstlingswerk ist Markenware mit Beratung zu empfehlen.
Das schließt "günstigst" "aus dem Internet" eigentlich ein bischen aus. Schon garnix ohne Datenblätter + Verarbeitungshinweise kaufen.
Ach, und dann noch die Verbindung vom Heizdraht zur Stromversorgung: Das Problem ist, daß der Heizdraht auch an der Anschlußstelle quasi seine Solltemperatur erreicht.
Die mir gerade einfallenden Lösungen:
a) Keramik-Lüsterklemme(n), bis 300°C ok (?)
b) Punktschweißen
c) großflächige Verschraubung an *große* Stromschienen bzw. dicke Massivleiter zur Abfuhr der Wärme.
Sonst ganz was anderes:
a) Metallplatte in gewünschter Größe nehemn.
b) von hinten per Induktionszheizung auf solltemperatur bringen.
... ob das geht hängt aber von den Umständen ab, und dazu hast Du leider noch nix erzählt.
-Theo