Re: Wirkt eine Relaisspule wie ein Spannungsteiler ? ... wie ein Widerstand

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Geschrieben von Heiko am 19. Juli 2017 21:23:57:

Als Antwort auf: Re: Wirkt eine Relaisspule wie ein Spannungsteiler ? ... wie ein Widerstand geschrieben von Theodor Wadelow am 19. Juli 2017 11:26:47:

Hallo Theo

Danke erstmal für deine ausführlichen Erklärungen. Da sieht man, wer Erfahrung mitbringt...

Am Relais selbst sieht man keine Brandspuren. Die Wicklung ist aber unterbrochen. Da nahm ich halt an, es sei durchgebrannt. Das Relais ist eingegossen, Typ: NEC MR62 -24SR
ht tp://www.rdrelectronics.com/skip/nov/mr62.pdf

Dieses Relais möchte ich als Ersatztyp bestellen, hat 1'152 Ohm:
ht tp://ch.farnell.com/omron-electronic-components/g5v-2-24dc/signalrelais-dpdt-30vdc-2a/dp/9949500?rpsku=rel3:MR6224USB

Es handelt sich um einen NAD 7400 Receiver mit einem gewöhnlichen Phono Klinkenstecker 6.3mm als Köpfhörereingang. Die Kontakte werden vergoldet sein.

Dann müssen noch die beiden Vorwiderstände 470 Ohm, 1 Watt vor dem Audio-Kopfhörerausgang ersetzt werden, da sie ziemlich angebrannt aussehen. Sind zwar nicht hochohmig geworden, aber sehen gealtert aus. An den Lötstellen ziemlich brandig braun.

Gruss und danke
Heiko

>Das Kopfhörerrelais (24V DC) eines Receivers muss ersetzt werden, da die Spule durchgebrannt war.
Interessant. Richtig durchgebrannt, mit Schmorspuren bzw. verformtem Plastik außen ?
Das könnte dann auf erhöhte Spannungen im Gerät und andere Probleme hindeuten.
> Jetzt misst man aber statt der Nennspannung 24V weit mehr ca. 38V an den Pins der Relaisspule. Egal, ob das Relais noch auf dem Print eingelötet ist oder nicht.
> Laut Tabelle hatte das Relais einen Innenwiderstand von 1050 Ohm. Freilaufdiode scheint auch noch OK zu sein. Und der Vorwiderstand des Relais hat 680 Ohm, 1Watt.
Strom durch das Relais mit Vorwiderstand:
38 V / (1050+680) Ohm = 38 V / 1730 Ohm = 22.0 mA
Strom durch das Relais alleine an nominalen 24V :
24V / 1050 Ohm = 22.8 mA
Das sieht gut aus. Am Vorwiderstand werden im Betrieb an 38V etwa 0.3W frei, d.h. ein 1W-Widerstand ist gut dimensioniert.
Mit dem 680 Ohm Vorwiderstand fließt dann ziemlich genau der nominale Strom (bei Relais ist meist +/-30% Strom kein Problem).
> Ich dachte erst, dass wegen der hohen Spannung von 38V das Relais durchgebrannt war.
> Ist das ein Denkfehler meinerseits ? Denn wenn ich einen 1kOhm parallel zum Voltmeter
> schalte, dann messe ich >plötzlich 22V.
> Ist also alles im Lot, oder ? Der Innenwiderstand des Relais wirkt als Spannungsteiler...
Ich würde sagen: "Der Innenwiderstand des Relais wirkt zusammen mit dem Vorwiderstand als Spannungsteiler."
Also "Ja".
Am Relais sollten deshalb im Betrieb ca. 38V * 1050 Ohm / (1050+680) Ohm = 23.1V anliegen.
> Und muss ich in dem Fall bei einem Ersatzrelais, eines mit dem selben Innenwiderstand auswählen ?
Du kannst natürlich auch den Vorwiderstand verändern damit durch das neue Relais dessen Nominalstrom fließt.
Oder Du kannst einem (anderen) Relais einen Widerstand parallel schalten um auf den Nominalstrom durch das Relais zu kommen.
Letzteres geht natürlich nur, wenn das neue Relais bei 24V Nennspannung einen höheren Widerstand als das alte hat.
In dem Fall könntest Du auch eine 24V Zenerdiode antiparallel zum Relais schalten. Dann wird das Relais auf ca. 24V stabilisiert.
Etwas Overkill, sollte aber gehen. Oh und die Diode muß im Worst-Case (Relais wieder durchgebrannt) mit ca. 1/2 Watt
ganz schön viel Leistung verbraten, also müßte da mindestens eine 1W Zenerdiode her. Wenn die Freilaufdiode separat
auf der Platine als "Through-Hole"-Bauteil montiert ist könne die Zenerdiode an ihrer Stelle eingelötet werden.
Interessieren würde mich noch folgendes: An der Kopfhörerbuchse fließt allgemein doch nicht viel Strom,
da sollten also spezielle sogenannte "trockene" Kontakte mit z.B. Kontakten aus Gold zum Einsatz kommen,
siehe z.B. ht tps://www.finder-relais.net/en/Finder-general-technical-information-en.pdf
War das der Fall ? Kannst Du noch ablesen welcher Relais-Hersteller und -Typ verbaut war ?
-Theo

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