Wechselrichter für Wasserpumpe - Re: Versuch

Knolles ELEKTRONIK Forum

Geschrieben von Theodor Wadelow am 14. Januar 2016 18:43:46:

Als Antwort auf: Versuch geschrieben von Rümmele Christel am 14. Januar 2016 16:26:57:

Hallo Christel,

>Hallo an Alle! Ich würde gerne meine Fasspumpe im Sommer zur Bewässerung mit Regenwasser verwenden. Da ich aber in meinem Garten keinen Stromanschluss habe ist mir die Idee gekommen meinen übrigen Fahrradakku 36V 9Ah zu verwenden wenn das überhaupt möglich ist.
> Die Pumpe hat 350W und wird ganz normal an die Steckdose gesteckt. Was müßte ich also tun das ich von 220V auf 36V runterkomme?
Ich störe mich an dem Begriff "runterkomme" .. für den Elektroniker sieht es so aus als solle der Fahrradakku (z.B. geladen zuhause) die Fasspumpe antreiben, d.h. von 35V Fahrradakku Gleichstrom mußt Du auf 230V Wechselstrom rauf.
Diese Funktion erfüllt ein "Wechselrichter", oft kurz nur "Umrichter" genannt. Auf Neudeutsch/Englisch werden die Dinger auch gerne mal als "Inverter" bezeichnet.
Wichtig ist für Batteriebetrieb die Eingangsspannung. Bei einem Akku mit 35V Nominal schätze ich so auf 30-42V im Betrieb. Das ist dann der Eingangsspannungsbereich des erforderlichen Wechselrichters Ausgang 250V 50 Hz , am besten aber nicht unbedingt erforderlich "Sinus". Für eine Pumpe mit Wechselsstrom-Motor muß der Wechselrichter wegen des Blindstromes des Motors um den cos-Phi-Faktor des Motors überdimensioniert werden, d.H. zum Beispiel mit Cos-Phi = 0,8 rechnet man so: 350W (Motorleistung) / 0,8 (cos-Phi) = 437,5 W . Also ist vermutlich ein Umrichter aus der 500- oder mit Reserve 600W-Klasse erforderlich.
500..600W sind Mindestmaße.
Ich habe leider keinen deutsche Händler oder Hersteller an der Hand, den ich Dir empfehlen könnte.
Oft kommt sowas sowieso aus China und beim Import muß man dann ein bischen Glück haben. Weil die "Chinaböller" in der Regel hoffnungslos unterdimensioniert sind, muß man da erheblich höher beworbene Geräte kaufen, so in der 2000..2500W Klasse.
Beispiele für China-Geräte mit 36V-Eingang (wenn man das beim Bestellen so angibt, dabei ebenfalls 230V Ausgang spezifizieren und um eine Schukosteckdose 'European Socket, CEE 7/3, for Germany' oder zur Not Klemmanschluß bitten)
1) ht tp://de.aliexpress.com/item/LED-Display-Off-Grid-Solar-Inverter-800Watt-800W-12-24-48VDC-to-110-220VAC-800W-Rated/32476081349.html
2) ht tp://de.aliexpress.com/item/FREE-Shipping-1000W-Grid-tie-inverter-DC24V-48V-AC90V-140V-or-190V-260V-for-1200W-36V/1919455573.html?spm=2114.47010208.4.8.pUEEom

1) gefällt mir spontan etwas besser weil auch eine Eingangspannungsanzeige dabei ist. Die Eingangsspannung (Batteriespannung) mußt Du für deinen Fahrradakku selber im Auge behalten. Ich weiß nicht, was der Hersteller vorgibt, aber bei einem 35V Akku würde ich den ohne weitere Angabe des Herstellers nicht unter ca. 32V entladen wollen. Im Zweifelsfall kaufst Du dir ein günstiges Multimeter dazu, daß immer mitlaufen kann, während der Batterie Strom entnommen wird. Frag' mal beim Hersteller des Fahrradakkus nach, ob die Dir eine Auskunft zur "Entladeschlußspannung" geben können. Werden sie vermutlich nicht (wollen), aber einen Versuch ist's wert.

Beachte auch 1) ganz unten: "If you need the inverter to run the inductive load (... water pump) , calculate the rated power 3-7 times higher than the rated power of your appliance.
Siehe da, der Chinaböller-Effekt, wie oben angegeben. Und ja, lustig: 350W x 6 = 2100W .. Ja, "2000W" Marketing-Angabe in China könnte hinkommen.

-Theo

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